Matthias Beurer ist Gründungsberater und Projektmanager für Gründungen an der Uni Marburg. Dort ist er vor allem für MAFEX- Marburger Zentrum für Entrepreneurship und Innovation tätig. In diesem Interview erzählt von seiner Arbeit für den Sozialinnovator Hessen.
Wie bist du zu deinem Job gekommen?
Ich bin als Quereinsteiger zu MAFEX gekommen. Zunächst begann ich in Marburg ein Studium der Volkswirtschaftslehre – dabei lernte ich meinen heutigen Kollegen Julian kennen. Durch unsere Freundschaft wurde ich auf MAFEX aufmerksam. Kurz vor Abschluss meines Studiums ergab sich die Möglichkeit, dort als studentische Hilfskraft einzusteigen.
Das Timing hätte nicht besser sein können: Genau zum Ende meines Studiums startete ein großes Projekt bei MAFEX, und ich erhielt eine Anstellung für vier Jahre. Drei Monate später ging das Sozialinnovator-Programm an den Start und fragte bei uns an, ob wir Teil davon werden möchten. So kam es, dass ich als Berater für den Sozialinnovator tätig wurde – was mich sehr freute, da mir das Thema soziale Wirkung besonders am Herzen liegt und ich großes Interesse daran habe.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Am meisten begeistert mich die Vielfalt meines Arbeitsumfelds. Ich lerne ständig neue Menschen kennen – sei es bei Workshops oder auf Veranstaltungen. Besonders freut es mich, wenn Gründer:innen aus eigener Überzeugung zu uns kommen. Es ist ein tolles Gefühl, Menschen mit einer klaren Vision unterstützen zu können.
Welche Aufgaben hast du?
Ich bin beim Sozialinnovator als Regionalscout gestartet – meine Rolle war es, als Ansprechperson zu fungieren und die Förderprogramme in die Region zu bringen. Mit der Zeit haben sich die Aufgaben verändert, und die Beratung wurde auf mehrere Schultern verteilt. So bin ich schließlich in meine heutige Rolle als Gründungsberater hineingewachsen und unterstütze zusätzlich die Öffentlichkeitsarbeit.
Wie haben sich die Gründungsthemen im Laufe deiner Tätigkeit verändert?
Mir fällt besonders auf, dass das Thema wirkungsorientierte Unternehmensführung – ob bewusst oder unbewusst – zunehmend an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Start-ups kommen mit einer klaren Wirkungsmotivation zu uns. Das liegt sicherlich zum einen an der wachsenden Zahl an Förderangeboten, aber auch an den aktuellen Krisen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die nach Lösungen verlangen.
Was ist dir besonders im Kopf geblieben?
Es sind vor allem die vielen einzelnen Gründungsgeschichten, die mich immer wieder beeindrucken. Besonders bei Workshops freue ich mich über die spürbare Wirkung. Manche Teilnehmende blühen richtig auf – sie erkennen, was mit dem richtigen Werkzeugkoffer alles möglich ist, vor allem in Bezug auf Kreativität und Innovation. Es ist inspirierend zu sehen, wie sehr Menschen für ihre Ideen brennen und wie viel sie bereits aus eigener Kraft erreicht haben – allein, weil sie ein Ziel vor Augen haben.
Wofür nutzt du deine wertvolle Zeit am liebsten?
Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meiner Familie – insbesondere mit meiner Tochter. Außerdem genieße ich die Zeit mit meinen Freunden, besonders mit jenen, die nach dem Studium ebenfalls in Marburg geblieben sind.
Was möchtest du Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Probiert euch aus – habt keine Angst vor euren eigenen Fähigkeiten! Legt einfach los und scheut euch nicht davor, an eure Grenzen zu gehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich nicht zu schnell in eine Idee zu verlieben, sondern sie zu testen und stets nah an der Zielgruppe zu bleiben.