
Simon hat zusammen mit seinem Kollegen Mike FESCHD im März 2024 gegründet. FESCHD hat sich zum Ziel gesetzt, Fahrradfahren zu erleichtern durch praktische und „FESCHde“ (fest auf schwäbisch) Handyhüllen und Halterungen. Einen Boost erhielt das Unternehmen durch Hilfe vom Sozialinnovator und ihren Besuch bei Höhle der Löwen.
Warum hast du gegründet?
Ich habe mich bereits im Studium mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt und fand es cool, eigene Ideen umzusetzen. Als ich in meinem Praxissemester in einem klassischen Unternehmen gearbeitet habe, musste ich feststellen, dass alle versuchen, die Karriereleiter zu erklimmen und somit immer mehr Geld zu verdienen. Doch allein das gibt mir nicht den Antrieb, den ich mir wünsche. Also versuchte ich, etwas Eigenes mit sozialem Hintergrund zu erschaffen. Ich hatte schon immer viele Ideen und Projekte, die ich gerne umsetzen wollte, und diese Erfahrung half mir, einfach mal draufloszubauen und meinen ersten Prototypen herzustellen.
Was ist das Sozialinnovative an FESCHD?
Im Prinzip gibt es drei Hauptbereiche, auf die sich mein Startup fokussiert. Es ist mir sehr wichtig, dass wir die Produkte unter guten Arbeitsbedingungen herstellen, deshalb erfolgt die gesamte Produktion in Deutschland. Damit möchte ich regional und nachhaltig arbeiten. Nachhaltigkeit ist ein ausschlaggebender Faktor für mich. Unsere Produkte bestehen alle aus recyceltem Kunststoff. Zudem sind die Produkte in ihre Einzelteile zerlegbar – das bietet die Möglichkeit, bei Schäden nicht das komplette Produkt auszutauschen, sondern nur die beschädigten Teile. Zuletzt lege ich Wert auf den Social Benefit: Bei 50 verkauften Handyhalterungen finanzieren wir ein Fahrrad für Menschen in Entwicklungsregionen.
Welche Probleme sind während des Gründungsprozesses aufgetaucht?
Eine große Hürde war die Produktion aus recyceltem Kunststoff. Zuerst produzierten wir über den 3D-Druck, doch wir wollten nicht mit neuem Kunststoff arbeiten. Deshalb stiegen wir auf den Spritzguss um. Doch damit gingen gestalterische Einschränkungen einher, und wir mussten unser komplettes Design ändern. Diese Methode war zudem recht kostenintensiv, aber wir fanden Kooperationsfirmen, die uns finanziell entlasten konnten.
Wobei konnte der Sozialinnovator dich unterstützen?
Um überhaupt produzieren und gründen zu können, benötigten wir Räumlichkeiten und Beratung – beides konnte uns der Sozialinnovator bieten. Wir wurden so von den Mietkosten entlastet und erhielten Expertenberatung, unter anderem von Anwälten.
Was ist dein persönliches Highlight deiner Gründung?
Ich bin sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben, unser Produkt in Deutschland aus recyceltem Kunststoff herzustellen. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir als kleines Unternehmen so regional und nachhaltig arbeiten können – wenn man bedenkt, dass wir gerade mal mit 50 Euro gegründet haben.
Was möchtest du den Leser:innen mitgeben?
Ich würde andere gerne ermutigen! Ich habe gelernt, dass es einem viel gibt, einfach mal zu machen und auf sich und sein Projekt zu vertrauen. Gerade Sozialunternehmen bieten dir eine andere Motivation: Es geht nicht mehr nur darum, immer mehr Gewinn zu machen, sondern andere Menschen aktiv zu unterstützen.