Dominik Rehermann im Interview über sein Start-Up Epic Education
Was hat dich/euch dazu gebracht, gerade dieses Start-up zu gründen und was ist eure Mission?
Unsere Mission ist, jungen Menschen Bock auf Bildung zu machen und durch Lernen mit interaktiven Geschichten Neugier, Selbstwirksamkeit und Kreativität zu fördern. Ausgangspunkt unserer Gründung war, dass Lernen in unserem Bildungssystem in der Regel keinen Spaß macht und als lästige Pflicht verstanden wird. Ohne Motivation und Freude am Lernen fallen nicht nur die Lernergebnisse schlechter aus, sondern auch die Chancengerechtigkeit leidet. Wenn Lernen an sich keine Freude bereitet, haben diejenigen einen Vorteil, die aus dem Elternhaus und sozialen Umfeld Unterstützung wie Motivation, Anreize oder Nachhilfe erhalten. Das führt dazu, dass junge Menschen aus finanziell schlechter gestellten oder bildungsfernen Haushalten einen Nachteil haben. Durch unser Konzept Lernen mit Geschichten schaffen wir einen niedrigschwelligen Zugang zu Bildung, der Freude macht und Selbstwirksamkeit stärkt. Zur Finanzierung der Bildungsangebote für junge Menschen bieten wir dies auch im Unternehmenskontext z. B. für Führungskräftetrainings oder Teamentwicklungs-Workshops an.
Wie hat der Sozial Innovator deinen Gründeralltag verändert – gab’s einen Aha-Effekt?
Da unser Team vor allem aus Idealisten besteht, war der Sozialinnovator ein wichtiger Sparringspartner, um uns zu zeigen, wie man wirtschaftlich denkt und die ideellen Ziele auch finanzieren kann. Durch die Beratung hatten wir den Aha-Effekt, dass Förderungen zwar gut sind, aber ein nachhaltiges Geschäftsmodell unsere Arbeit langfristig möglich macht. Hier haben wir aufgrund der vielen Gespräche viel mehr auf Marketing und Vertrieb in neue Zielgruppen gesetzt. Dank des Sozialinnovators sind wir hier inzwischen auf einem guten Weg.
Wenn das Start-up ein Haustier hätte, welches wäre es und warum?
Das magische Wesen Hoppelfluff ist unser Maskottchen und wäre daher sicher auch unser Haustier. Das Hoppelfluff taucht in vielen unserer Abenteuer auf und wurde inzwischen auch durch Kinder in einem Malwettbewerb visualisiert. Das White Rabbit Studio aus Wiesbaden hat dem Hoppelfluff dann ein professionelles Aussehen verliehen. Das Hoppelfluff gehört einfach zu uns, weil es Geschichten genauso liebt wie wir und immer versucht, positiv zu denken. Ein Tipp: Wenn euch mal in einem unserer Abenteuer ein Hoppelfluff begegnet, kann man es mit einer guten Geschichte hypnotisieren!
Welches Problem hat beim Gründen am meisten überrascht – und vielleicht sogar zum Schmunzeln gebracht?
Ich hätte vor der Gründung nicht gedacht, dass ich als Millennial in meinem Leben so oft faxen werde müssen. Man kann wirklich nur drüber schmunzeln – und manchmal auch weinen –, wie viele Behörden und Unternehmen auch 2025 noch auf Unterlagen per Fax bestehen. Wir haben extra dafür ein Tool, das E-Mails in ein Fax umwandelt. Schon krass, dass es dafür sogar professionelle Anbieter gibt.
Was ist dein Geheimrezept, um auch an stressigen Tagen motiviert zu bleiben?
Kaffee und noch mehr Kaffee! Nein, was wirklich motiviert, ist die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Zu sehen, dass unsere Arbeit hier wirklich einen Unterschied macht, ist die beste Motivation. Auf meinem Schreibtisch stehen inzwischen auch ein paar Bilder, die Teilnehmende unserer Workshops als Dankeschön für uns gemalt haben. Der Blick darauf motiviert auch an richtig stressigen Tagen.
Wie wird dein Start-up in 5 Jahren die Welt verändert haben?
In 5 Jahren wird man Spiele und Bildung nicht mehr voneinander trennen können. Stattdessen werden wir in Schule, Universität und Betrieb spielerisch mit Geschichten lernen und statt dem Fokus auf das Buzzword Leistung auf Kreativität, Spaß und Selbstwirksamkeit als Maßstab für gute Bildung setzen.